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Wartezeit beim Arzt! Wieso dauert das so lange?

Die Wartezeiten in einer Arztpraxis sind teilweise schlimmer als auf einem Flughafen oder Bahnhof. Ist dies ein Hinweis darauf, dass eine Ordination schlecht geführt ist oder wird dies durch unser medizinisches System verursach? Auch wenn sich Verzögerungen nicht immer vermeiden lassen, darf die Ärztin/der Arzt Sie nicht unnötig warten lassen.


Auch wer einen Facharzttermin vereinbart und nicht zu einem Wahlarzt geht, muss oft mit Wartezeiten von über einer halben Stunde rechnen. warum ist das so? Liegt dies an schlechter Planung der Praxis oder mangelnder Disziplin des Arztes.


In vielen Praxen kaum eine strukturierte Planung und Koordination gibt, sondern eine Verteilung einer bestimmten Anzahl von Patienten in gleichmäßigen Behandlungsintervallen über Tag und Woche. Dadurch führt immer derselbe Grund zur Wartezeit:


  • Für Akut- und Notfallpatienten gibt es keinen Zeitreserve

  • Unvorhersehbare Situationen und unerwartet komplexe Handhabung

  • Patienten ohne Termin werden einfach „eingeschoben“

  • Zeitintensive Patient

  • Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage


Eine Umfrage aus dem Jahr 2o19 zeigt, dass

  • < 10% der gesetzlich versicherten Patienten pünktlich untersucht werden

  • 30% eine Wartezeit von etwa 15 Minuten erwartet

  • 33% ine Wartezeit von etwa 3o Minuten erwartet

  • ca. 2o% bis zu 6o Minuten warten müssen

  • und 7% bis zu zwei Stunden warten müssen

Die Toleranzgrenze für Wartezeit trotz Terminvereinbarung liegt bei 3o Minuten. Nur in einer offenen Sprechstunde – in einem Zeitrahmen ohne Terminabsprachen – heißt es Geduld haben und sich auf Wartezeiten einstellen.


Wann muss ich auf einen Termin warten?

In Notfällen gilt generell, dass diese auch ohne Termin sofort durch den Arzt behandelt werden müssen. Kann er die Behandlung nicht selbst durchführen, muss er für einen Ersatz sorgen. Akutfälle, also Krankheiten, die zwar nicht lebensbedrohlich sind, aber dennoch umgehend versorgt werden müssen, sollten noch am gleichen Tag von einem Arzt untersucht werden. Hierbei sollte man jedoch auf Wartezeit eingerichtet sein.


Ist eine Behandlung notwendig, aber muss nicht am selben Tag erfolgen, so kann ein Termine vergeben werden. Hierunter fallen beispielsweise leichte Rücken- oder Knieschmerzen oder chronische Erkrankungen. Ein Termin sollte hierbei innerhalb von wenigen Tagen oder Wochen erfolgen. Ist dies nicht möglich können sich Patienten an Ihre Krankenkasse wenden.


Wartezeit sinnvoll nutzen

Da Sie bei einem Arzttermin fast immer eine Wartezeit einplanen sollten, können Sie sich darauf vorbereiten und die Wartezeit sinnvoll nutzen. Nehmen Sie beispielsweise ein Buch, eine Zeitung oder Arbeit mit.


Oftmals liegen auch in der Praxis aktuelle Zeitschriften auf. Ist eine lange Wartezeit von Beginn an absehbar, können evtl. vereinbaren, dass Sie in der Zwischenzeit ein paar Besorgungen erledigen.


Gehen Sie mit Kindern zum Arzt, so kann es sinnvoll sein Essen oder Getränke dabei zu haben. In vielen Arztpraxen gibt es allerdings auch Spielzeug für Kinder.


Schadensersatz

Bei unzumutbar langen Wartezeiten haben Patienten Anspruch auf Schadensersatz – allerdings ist das Vorgehen dabei recht kompliziert. Om der Regel ist eine einmalige lange Wartezeit dabei jedoch nicht ausreichend. Kommt es hingegen gehäuft aufgrund schlechter Organisation zu langen Wartezeit und kann nachgewiesen werden, dass es hierdurch zu einem Schaden gekommen ist, kann Anspruch auf Schadenersatz bestehen.


Andererseits können auch Ärzte Ihre Patienten auf Schadenersatz verklagen, zum Beispiel, wenn diese nicht pünktlich zu Ihren Terminen erscheinen oder diese nicht zeitgerecht absagen. Aber auch hier kann sich dies als umständlich erweisen und der Arzt muss nachweisen, dass kein anderer Patienten vorgezogen werden konnte.


Tipp: Wenn möglich, lassen Sie sich einen Termin gleich zu Beginn des Tages geben. Das reduziert das Risiko, warten zu müssen.    

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